Die COVID-Pandemie und der russische Überfall auf die Ukraine haben ein neues Bewusstsein für existentielle Risiken geweckt. Die Abhängigkeit unserer Gas- und Ölversorgung von Russland ist bekannt. Eine ähnliche geopolitische Achillesferse ist die Versorgung westlicher Staaten mit Arzneimitteln, die überwiegend aus Asien, vor allem aus China, importiert werden. Kurzfristige Unterbrechungen der Lieferketten in den letzten Jahren sind nicht ins allgemeine Bewusstsein gerückt, aber geben Anlass zu Besorgnis.
In seinem Vortrag geht Christian Pawlu auf die Möglichkeiten ein, Versorgungssicherheit im neuen geopolitischen, gesellschaftlichen und marktlichen Umfeld zu sichern. Die Gesundheitsindustrie ist hoch anpassungsfähig und ihre schöpferische Kraft kann genutzt werden, um Zugang zu Medikamenten und Medizintechnik auch in Krisenzeiten zu gewährleisten. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Situation und diskutiert mögliche Impulse für die Schaffung oder den Erhalt lokaler, selbsttragender Strukturen für Versorgungssicherheit in Europa.
Zum Referenten: Christian Pawlu ist Mitglied im Kuratorium der Giordano-Bruno-Stiftung und im Beirat des Suttner-Studienwerks. Er leitet den Bereich Unternehmensentwicklung bei Fresenius Kabi, einem der größten Hersteller von Arzneimitteln und Medizinprodukten für kritische und chronische Erkrankungen. Zuvor war er vier Jahre Mitglied im globalen Executive Committee von Sandoz, dem volumenstärksten Arzneimittelhersteller Europas. Er leitete ein Unternehmen im Halbleiteroptikbereich und war Partner bei McKinsey. Nach seinem Studium der Humanmedizin war Christian Pawlu zunächst in der Hirnforschung tätig. Er ist verheiratet und wohnt in München.
Ort: Online-Vortrag. Interessierte melden sich bitte unter info@shbh-gbs.de für einen Einladungslink.
Zeit: 27. April 2022 um 20.00 Uhr